Montag, 24. Februar 2014
Übergänge...
Nun hat das neue Jahr gefühlt gerade erst angefangen, da haben wir schon wieder März. Und wir alle fragen uns: Wo war denn, bitte schön, der Winter?
Es sah fast so aus, als hätten die Amerikaner uns nicht nur abgehört, sondern uns auch noch den Winter abgezogen, denn was wir an Winter zu wenig hatten, hatte man auf der anderen Seite des großen Teiches zuviel. Aber das scheint ja generell immer so zu sein. Was es auch ist, in Amerika haben sie es entweder größer oder mehr davon. Wir lassen uns aber nicht lumpen und eifern ihnen nach. Anzahl der Straßen, Macht der Großkonzerne, Ausbeutung, Skrupellosigkeit – besonders bei Politikern -, Maßlosigkeit, Fettleibigkeit bei Jugendlichen durch falsche Ernährung – wir schauen es uns beim großen Bruder ab und versuchen, darin seine Größe zu erreichen. Wirkliche Werte scheinen nicht mehr zu interessieren. Ehrlichkeit, Offenheit, Integrität sind Relikte einer längst vergangenen Zeit. Es ist noch gar nicht so lange her, da setzte Deutschland noch Zeichen, prägte die Philosophie. Da gab es einen regen Austausch, mit einem Frankreich, das sich nun auch schon lange gegen seinen Abstieg in die Trivialität des Materialismus gewehrt hat. Natürlich war damals, lange vor den Weltkriegen, auch nicht alles gut, geschweige denn perfekt. Aber zumindest gab es eben noch diesen Gegenpol. Alles, was davon geblieben ist, wird oft ohne Not auf dem Altar des „politisch Notwendigen“ geopfert. Die wunderschöne Idee, die Vision eines geeinten Europa ist verkommen zu einem Verwaltungsakt ohne Herz, ohne Leben.
Fragen Sie sich doch einmal, für welche Werte Deutschland heute steht. Und fragen Sie sich weiter, für welche Werte ein vereinigtes Europa steht. Wenn Sie länger als zehn Sekunden überlegen müssen, haben Sie die Antwort eigentlich schon. Und dann fragen Sie sich bitte, ob nicht jeder, jedes Land und auch Europa für sogenannte höhere Werte stehen sollte, nicht weil man sie restlos verkörpert, aber weil man danach strebt. Eine europäische Verfassung beispielsweise sollte einen solchen Geist erfassen und widerspiegeln und kein bloßes politisches oder verwaltungstechnisches Statement ohne Geist und Blut sein. Noch haben wir alle die Chance dazu, das Steuer in diese Richtung zu drehen. Es liegt an uns allen. In jedem Fall bekommen wir letzten Endes das, was wir auch verdienen. Uns geschieht nach unserem Handeln. Andreas Lauer

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